Digital. Oder auch nützlich?
Gemacht wird, was machbar ist. Die Frage nach dem Sinn und Zweck neuer Technologien wird, wenn überhaupt, erst danach gestellt. Ein kurzfristiger Technik-Hype kann sich allerdings schnell zum teuren Flop entwickeln. Wirklicher Nutzen hingegen ist von nachhaltigem Wert. Was bedeutet das für die Organisationskultur in digitalen Zeiten?

Ob Google Glass, Apples Newton oder Microsofts Windows Phone: Selbst die erfolgsverwöhnten Big Player der Digital Economy sind mehr als einmal der Versuchung erlegen, das Machbare zu machen, ohne vorher zu hinterfragen, ob dies irgendjemand haben will oder gar wirklich braucht. Und angesichts der vielbeschworenen digitalen Disruption bleibt die Versuchung für viele Unternehmen insbesondere der Old Economy groß, zu digitalisieren was sich irgendwie digitalisieren lässt – in der vagen Hoffnung, am Ende zu den kreativen Zerstörern und nicht zu den Zerstörten zu gehören.
Vom Selbstzweck zum Sinnvollen.
„Die Digitalisierung war, was ihren erkennbaren Nutzen angeht, lange, lange Jahre eine Mangelwirtschaft“, konstatiert Wolf Lotter im Wirtschaftsmagazin Brandeins. Man möchte hinzufügen: Diese langen Jahre sind noch nicht vorbei. Doch spätestens, wenn der Reiz des Neuen, der die Digitalisierung bis heute beflügelt, der unausweichlichen Normalität Platz machen muss, lautet die Erfolgsfrage nicht länger: Was kann Technologie? Sondern: Wozu ist sie gut? Welchen Zweck und Wert hat sie – und für wen?
Es geht darum, so Wolf Lotter, „ein neues Verständnis von digitalem Nutzen zu entwickeln, das sich nicht am Stand der Technik orientiert, sondern an den Bedürfnissen der Menschen, die damit zu tun haben.“ Für Unternehmen bedeutet dies zum einen, das Wissen um die Möglichkeiten digitaler Technologien in der gesamten Organisation zu kultivieren und nicht länger als die alleinige Domäne von Software-Ingenieuren und digitalen Nerds zu betrachten. Und zum anderen, diese Möglichkeiten konsequent nach ihrem wirklichen Wert jenseits des technischen Selbstzwecks zu filtern. So macht Digitalisierung für alle Sinn – für die Organisation, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vor allem ihre Kunden.
Das komplette Essay von Wolf Lotter können Sie hier online nachlesen.